Angesichts der von zwei Berliner Fotografinnen in Szene gesetzten Aktbilder ist man irritiert. Aber nicht wegen der üblichen Präsentation nackter Brüste. Das Provokative besteht darin, dass diese fehlen. Naturgemäß ist man schockiert, wenn man in unserer grenzenlos überästhetisierten Zeit plötzlich mit der Realität schmerzhafter Krankheit konfrontiert wird. Das Frappierende an den Fotos ist, dass sie weder ins Voyeuristische abgleiten, noch mittels institutionalisierter Betroffenheitsmaschinerie zu einer Art Sozialporno verkommen. Im Gegenteil.
story & cause
body and spirit of the “amazonen”:
U T A M E L L E
![](https://jackiehardt.com/wp-content/uploads/2023/05/jackiehardt_photography_portrait_UTA_MELLE6-1067x600.jpg)
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Kämpferisch, sensibel und selbstbewusst
“Für ein Kunstprojekt inszenierten Esther Haase und Jackie Hardt Frauen mit Brustkrebs für eine Fotoserie tabuloser Akte als lebenshungrige wie auch streitbare Amazonen
![](https://jackiehardt.com/wp-content/uploads/2023/05/jackiehardt_photography_portrait_UTA_MELLE2-1067x600.jpg)
Uta Melle, Kontakterin einer Berliner Werbeagentur, startete das Projekt nach ihrer Brustkrebs-Diagnose, um Mut zu machen; sich selbst und anderen.
![](https://jackiehardt.com/wp-content/uploads/2023/05/jackiehardt_photography_portrait_UTA_MELLE-1067x600.jpg)
Trotz offensichtlicher Visualisierung der vernarbten Folgen von Mastektomie und Chemotherapie präsentieren die Fotos starke, selbstbewusste Frauen, kämpferisch und sensibel. Dieser Kunstgriff gelingt nicht zuletzt aufgrund der Inszenierung der Protagonistinnen als “Amazonen”: ein der griechischen Mythologie entlehntes, matriarchalisch organisiertes, nur aus Frauen bestehendes Volk, deren Kriegerinnen der Legende zufolge bekannt waren, die rechte Brust zu amputieren, um besser mit Bogen und Speer hantieren zu können.
Jackie Hardt, die Melle ein “Brustabschieds-Shooting” geschenkt und de facto das Projekt initialisiert hatte, inszenierte in Form des Piktoralismus”.
Pate standen Gemälde alter Meister. Ihre Porträts wirken wie mit satten Ölfarben auf Leinwand aufgetragen, die Modelle posieren mit martialischen Helmen, Schulterklappen, Armschienen, umhüllt von zartem Organza oder barocken, schweren Brokatstoffen, mit ernster Miene, ganz im Sinne der Poseure vergangener Zeitalter. Hier lässt sich manche Amazonenkönigin ausmachen: etwa Penthesilea, die gegen Achilles, oder Antiope, die gegen Theseus gekämpft haben soll.
Kämpferisch, sensibel und selbstbewusst
“Für ein Kunstprojekt inszenierten Esther Haase und Jackie Hardt Frauen mit Brustkrebs für eine Fotoserie tabuloser Akte als lebenshungrige wie auch streitbare Amazonen.
Angesichts der von zwei Berliner Fotografinnen in Szene gesetzten Aktbilder ist man irritiert.
Aber nicht wegen der üblichen Präsentation nackter Brüste. Das Provokative besteht darin, dass diese fehlen. Naturgemäß ist man schockiert, wenn man in unserer grenzenlos überästhetisierten Zeit plötzlich mit der Realität schmerzhafter Krankheit konfrontiert wird.
Das Frappierende an den Fotos ist, dass sie weder ins Voyeuristische abgleiten, noch mittels institutionalisierter Betroffenheitsmaschinerie zu einer Art Sozialporno verkommen. Im Gegenteil.
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Trotz offensichtlicher Visualisierung der vernarbten Folgen von Mastektomie und Chemotherapie präsentieren die Fotos starke, selbstbewusste Frauen, kämpferisch und sensibel. Dieser Kunstgriff gelingt nicht zuletzt aufgrund der Inszenierung der Protagonistinnen als “Amazonen”: ein der griechischen Mythologie entlehntes, matriarchalisch organisiertes, nur aus Frauen bestehendes Volk, deren Kriegerinnen der Legende zufolge bekannt waren, die rechte Brust zu amputieren, um besser mit Bogen und Speer hantieren zu können.
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Uta Melle, Kontakterin einer Berliner Werbeagentur, startete das Projekt nach ihrer Brustkrebs-Diagnose, um Mut zu machen; sich selbst und anderen.
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Jackie Hardt, die Melle ein “Brustabschieds-Shooting” geschenkt und de facto das Projekt initialisiert hatte, inszenierte in Form des Piktoralismus”.
– Pate standen Gemälde alter Meister. Ihre Porträts wirken wie mit satten Ölfarben auf Leinwand aufgetragen, die Modelle posieren mit martialischen Helmen, Schulterklappen, Armschienen, umhüllt von zartem Organza oder barocken, schweren Brokatstoffen, mit ernster Miene, ganz im Sinne der Poseure vergangener Zeitalter. Hier lässt sich manche Amazonenkönigin ausmachen: etwa Penthesilea, die gegen Achilles – oder Antiope, die gegen Theseus gekämpft haben soll.
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